Alt Duvenstedt


dänisch: Gammel (Gl.) Duvensted

 

Die dörfliche Gemeinde DE-24791 Alt Duvenstedt liegt im Amt Fockbek, Kreis Rendsburg-Eckernförde.

 

Lage: 54°21'36.00"N, 9°38'44.00"E (Ortsmitte), Karte:

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Familienforschung

Kirchenbücher (i.d.R. nur vor 1876): Alt Duvenstedt gehört innerhalb der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche zum Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde (vor der Kirchenkreisfusion Kirchenkreis Rendsburg), Kirchengemeinde Fockbek. Das zuständige Kirchenbuchamt ist das Kirchenkreisbuchamt Rendsburg-Eckernförde in Rendsburg.
Näheres hierzu und zu standesamtlichen Urkunden (ab 01.01.1876) siehe Erläuterungen, Quellen, Verweise.

Ortschronik: Henry Tiedemann, Burkhard Czinczel, Chronik der Gemeinde Alt Duvenstedt, 675 Jahre Alt Duvenstedt, Alt Duvenstedt, Selbstverlag 2000. Das Buch enthält eine Höfechronik von Duvenstedt und Krummenort.
Hinweis: Bei Internetbestellung ist eine Verwechslung mit der Chronik von Hamburg-Duvenstedt möglich.

 

Aus der Ortsgeschichte

Nennungen: Laur 1): 1328 villa dicte Duvenstede, 1376 in villa Duvenstede; Jensen 2): Duvenstedt; Lesser 3): Duvenstedt; bis etwa 1919 amtlich Duvenstedt, im Schrifttum auch Alt-Duvenstedt und Altduvenstedt.

 

Die Bezeichnung 'Alt Duvenstedt' entstand 1919, als der Bahnhof im Ort diesen Namen bekam, um ihn vom 1763 im Rahmen der Geestkolonisation gegründeten Neu Duvenstedt abzugrenzen.

 

Laur 1) erklärt den Ortsnamen als eine Bildung aus dem Personennamen Duvo und dem altsächsischen Siedlungswort stedi, also als "Duvos Siedlung".

 

Jensen 2) zählt (Alt) Duvenstedt zum Kirchspiel Hohn in der Propstei Hütten, ausgenommen jedoch 9 Armenlansten, die er, als Folge der Landesteilung zwischen König und Herzog (siehe Hohn), als Untertanen des Königs zur 1700 eingeweihten Rendsburger Christkirche, zuvor Garnisonskirche genannt, im dortigen Stadtteil Neuwerk rechnet (Propstei Rendsburg im Herzogtum Holstein). Von Schröder 4) bezeichnet den Rendsburger Anteil so: "Von diesem Dorfe gehören 9 Viertelhufen, deren Besitzer Armenlansten genannt werden, zur Gerichtsbarkeit der Stadt Rendsburg und sind zur Christkirche daselbst eingepfarrt".

Bis 1691 gehörten die Armenlansten zum dann infolge des Festungsbaus aufgelösten Kirchspiel Kamp in Rendsburg, zwischenzeitlich war der Gottesdienst für die königlichen Untertanen des aufgelösten Kirchspiels Kamp dann in einem Haus in Fockbek abgehalten worden.

Die kirchliche Zugehörigkeit Duvenstedts änderte sich erst nach 1935, als in Fockbek eine Kapelle errichtet wurde.

Weiter erwähnt Jensen die im Ort ansässige Distriktschule (90 Kinder), zu der auch die Kinder der 9 Armenlansten sowie aus dem größten Teil der Kolonie Neu-Duvenstedt, teils auch aus dem Kirchspiel Bünsdorf gehen würden.

Zur Wirtschaft des Ortes verweist er lediglich auf ein Register von 1664 bei der zum Ort 8 Vollhufen, davon 3 wüst, 12 Katen, davon 2 wüst und 2 Insten gerechnet wurden.

 

Lesser 3) zählt das Dorf (Alt) Duvenstedt administrativ zur Hohner Harde (bei ihm Hohnerharde) im Amt Hütten und erwähnt ebenfalls die Distriktschule. Zu Wirtschaft und Größe des Dorfes führt er aus, dass es 1 Halbhufe, 21 Viertelhufen, 11 Achtelhufen, 2 Sechzehntelhufen und 7 Instenstellen enthalte. Jensens Angaben ergänzt er insoweit, als dass er die Armenlansten als Besitzer von 9 der 21 Viertelhufen bezeichnet.

 

Ab 1924 bildete Alt Duvenstedt gemeinsam mit Rickert das Amt Alt Duvenstedt, das 1948 zum Amt Fockbek kam.

 

Einwohnerzahlen (Quelle bis auf 1910: Ortschronik im Internet)

1803: 40 Haushalte, 169 Einwohner

1855: 110 Familien, 530 Einwohner

01.12.1910: 647 Einwohner

1939: 749 Einwohner

 

Verwechslungsmöglichkeiten, Orte gleichen oder ähnlichen Namens

Internetrecherche: Alt Duvenstedt kann mit DE-24794 Neu Duvenstedt, einem auch von Jensen 2) und Lesser 3) als Neu-Duvenstedt aufgeführten, in der Nähe liegenden Kolonistendorf, verwechselt werden, insbesondere, da Neu Duvenstedt-Nord ebenfalls die Postleitzahl DE-24791 hat, Neu Duvenstedt (-Süd) dagegen DE-24794.

Google Maps, die Postleitzahlsuche der Deutschen Post und die meisten Suchmaschinen finden unter dem Suchbegriff 'Duvenstedt' (ohne 'Alt') ausschließlich DE-22397 Hamburg-Duvenstedt. Bei Hannover findet sich DE-30455 Davenstedt.

Verwechslungsmöglichkeiten mit dänischen Ortsnamen bestehen nicht.

 

Ortsverzeichnisse, Schleswig-Holstein: Laur 1) führt außer Alt Duvenstedt das Dorf DE-23898 Duvensee auf, das keinen Bezug zu Alt Duvenstedt hat. Bei Lesser 3) finden sich keine weiteren (s.o.) Verwechslungsmöglichkeiten. Von Schröder 4) nennt zu DE-24211 Honigsee eine ausgebaute Viertelhufe namens Duvenhorst (Dubenhorst?) und natürlich DE-22397 Hamburg-Duvenstedt.

 

 

Quellen und Literatur

1) Wolfgang Laur, Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. Gottorfer Schriften VIII der Arbeitsgemeinschaft für Landes- und Volkstumsforschung Schleswig, Schleswig 1967

2) Hans Nicolai Andreas Jensen, Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig, Band 3, Flensburg 1841

3) Wilhelm Lesser, Topographie des Herzogthums Schleswig, Band 1, Kiel 1853

4) Johannes von Schröder, Topographie des Herzogthums Holstein, des Fürstenthums Lübek und der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübek, Oldenburg (in Holstein), Band 1, 1841