Hohn


dänisch: Hohn

 

Die Gemeinde DE-24806 Hohn liegt im Amt Hohner Harde, Kreis Rendsburg-Eckernförde.

 

Lage: 54°18'3.00"N, 9°30'27.00"E (Nähe Marien-Kirche), Karte:

extern>

Bild nicht geladen

 

Familienforschung

Kirchenbücher (i.d.R. nur vor 1876): Hohn ist eine eigenständige Kirchengemeinde und gehört innerhalb der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche zum Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde (vor der Kirchenkreisfusion Kirchenkreis Rendsburg). Das zuständige Kirchenbuchamt ist das Kirchenkreisbuchamt Rendsburg-Eckernförde in Rendsburg.
Näheres hierzu und zu standesamtlichen Urkunden (ab 01.01.1876) siehe Erläuterungen, Quellen, Verweise.

Ortschronik: Es soll eine Ortschronik für Hohn geben (Quelle: extern> Deutsche Genealogie: Schleswig-Holstein, Stand 1992).

 

Aus der Ortsgeschichte

Nennungen: Laur 1): 1447 to Hohne, 1542 Hone; Jensen 2): Hohn; Lesser 3): Hohn.

 

Laur 1) deutet den Ortsnamen als mögliche Bildung aus altsächsisch = Flussschleife, Niederung, Wald, weist jedoch auch auf andere Ortsnamensforscher hin, die die Deutung als "hoch" zulassen, verwirft dies jedoch im Hinblick auf ähnliche norwegische Ortsnamen zugunsten der möglichen Deutung als "niedrig", stellt dies jedoch später wieder selbst in Frage Laur 1a) und erwägt als Ursprung eine Gründung durch baltische Völker.

 

1691 wurde die aus dem Mittelalter stammende Kirche des alten Kirchspiels Kamp (Lesser 3)): Campen und Kampen) in Rendsburg wegen Erweiterungen der Festungswerke abgebrochen und die Gemeinde entsprechend der königlich-herzoglichen Landesteilung aufgespalten: Für die Untertanen aus den königlichen Ortschaften, darunter Krummenort sowie die Armenlansten aus Duvenstedt, wurde in Rendsburg die 1700 eingeweihte Garnisonskirche, später Christkirche genannt, im dortigen Stadtteil Neuwerk errichtet. Die herzoglichen Untertanen, u.a. aus Hohn, Bargstall, Lohe, Föhrden und Duvenstedt, wurden nach Hohn eingepfarrt. Der Gottesdienst in Hohn fand zunächst eineinhalb Jahre im Haus des Hardesvogtes statt, bis die von 1692 bis 1694 errichtete Marienkirche fertig war. Das gesamte Inventar der alten Kirche wurde in die neue überführt. 1842 fügte man den Westturm hinzu.

 

Altar nach 1805, die Taufe in Form eines Kelchs, Granit, ist frühgotisch aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Kanzel von 1593, Triumphkreuz Anfang des 16. Jahrhunderts, Gestühl vor 1686; in der Kirche ein Grabstein: Thede 1736. 4)

 

Zur Kirchengeschichte der Jahre 1751 und 1756 siehe auch Erfde.

 

Jensen 2) nennt das in der Propstei Hütten liegende Hohn ein recht ansehnliches Kirchdorf. Zur Wirtschaft macht er keine neueren Angaben, er verweist lediglich auf ein Register von 1664, gemäß dem im Kirchdorf Hohn 11 halbe Hufen, sechs Katen und sechs Instenstellen bestanden. Außerdem erwähnt er die 1634 von einem Joh. Speck ("Specksfähre") eingerichtete Fähre über die Eider, heute Hohner Fähre, sowie die im Ort befindliche Distriktschule mit 140 Kindern in zwei Klassen, in die auch die Kinder aus Julianenebene und Königsbach gingen. Zur Größe des Kirchspiels, das er die ausgedehnteste Gemeinde des Herzogtums Schleswig nennt, gibt er 2677 Menschen an (1835).

 

Lesser 3) rechnet das Kirchdorf Hohn administrativ zur Hohner Harde (bei ihm Hohnerharde) im Amt Hütten und erwähnt die Distriktschule. Zur Wirtschaft des Ortes führt er aus, das er, außer den Wohnungen des Hardesvogts, des Predigers und des Küsters, der zugleich Organist und Schullehrer sei, sowie der Hebamme, enthalte: 10 Halbhufen, 6 Viertelhufen, 16 Achtelhufen, 13 Katen und 9 Anbauerstellen. Zudem besitze das Dorf den westlich gelegenen Hohner See in Erbpacht und nördlich die beiden Hölzungen Limhorn und Eichberg. Die Hohnerfähre auf dem Weg von Rendsburg nach Heide sei für Wagen und Fußgänger eingerichtet. Das Kirchspiel Hohn bestehe aus insgesamt 446 Häusern oder 4.531 Personen in 900 Familien.

Als zum Kirchspiel Hohn gehörig nennt er: die Dörfer (Alt) Duvenstedt, Bargstall (Burgstall, mit den Siedlungsplätzen Depen-Rehm, Dreiangel, Straat, Heidloh, Blöckenort, Höst und Sagblock), Elsdorf (auch: Ellstorf, mit der Siedlungsstelle Ahlsbach), Hamdorf (Hahmendorf; hier die kleinen Siedlungen Huy und Wittenbergen), Lohe mit Föhrden (dessen südöstlicher Teil Kasknap und eine Instenstelle Fingsthop heiße) sowie Ahrenshorst (Ahrenhorst) und Sorgbrück, Rickert (mit den Siedlungsplätzen Dudden und Ahrenstedt an der Landstraße nach Rendsburg), Westermühlen (mit einigen ausgebauten Katen namens Hohenheide); die Kolonistensiedlungen Christiansholm (teils Süderholm genannt, hier auch Distriktschule und Wirtshaus), Friedrichsgraben (früher: Foßberg, Voßberg), Friedrichsholm (auch: Hohnerholm, hier Distriktschule), Julianenebene (auch: Glinmoor), Königsbach (Namen der Stellen teils Garlbeck, teils Loherheide), Königsberg ("Leichte Häuser", eine Stelle namens Heeberg), Königshügel (auch: Haberland), Neu-Duvenstedt (hiervon nur die westlich gelegene Siedlung Browall), Prinzenmoor (einige Stellen heißen Langenberg, hier auch die Glasfabriken Friedrichsberg, Frederiksfeld und Prinzenmoor), Sophienhamm (auch: Westerhamm, einzelne Stellen heißen Hegekoppel und Gräveskuhle); die Siedlungsstellen Dammkathe, Groß- und Klein-Moorhuus (das ehemalige Gut Sork); schließlich das Hohner Fährhaus.

 

Am 01.12.1910 hatte Hohn 1.039 Einwohner.

 

Verwechslungsmöglichkeiten, Orte gleichen oder ähnlichen Namens

Internetrecherche: Orte namens Hohn(e) und Höhn gibt es reichlich, aber nur ein Hohn in Schleswig-Holstein.

 

Verwechslungsmöglichkeiten mit Orten in Dänemark bestehen nicht.

 

Ortsverzeichnisse, Schleswig-Holstein: Laur 1) nennt neben Hohn noch ein Hohndorf bei Garding, das Lesser 3) als "ein Haus auf der Grenze zwischen Garding und Poppenbüll" beschreibt. Weiter findet sich bei Lesser der Name Hohnerholm als eine andere Bezeichnung für Friedrichsholm und ein Hohnbye, eine Erbpachtstelle des Gutes Saxdorf bei DE-24354 Rieseby. Bei von Schröder 5) finden sich, DE-24217 "Höhndorf (vormals Honendorp)", eine Siedlungsstelle namens Höhe oder Höhn bei DE-25704 Epenwöhrden, ein Hohnberg bei DE-23701 Süsel-Zarnekau und einige mit Hon- beginnende Ortsnamen.

Von den in den Ortsverzeichnissen genannten Orten, deren Namen mit Hohen- beginnen, hat lediglich das bei Lesser 3) aufgelistete Hohenheide ("4 Häuser auf der Feldmark des Dorfes Elsdorf") insoweit einen gewissen Bezug zu Hohn, als dass es zu Kirchspiel und Schuldistrikt Hohn gehört.

 

 

Quellen und Literatur

1) Wolfgang Laur, Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. Gottorfer Schriften VIII der Arbeitsgemeinschaft für Landes- und Volkstumsforschung Schleswig, Schleswig 1967

2) Hans Nicolai Andreas Jensen, Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig, Band 3, Flensburg 1841

3) Wilhelm Lesser, Topographie des Herzogthums Schleswig, Band 1, Kiel 1853

4) Kunst-Topographie Schleswig-Holstein, 1982

5) Johannes von Schröder, Topographie des Herzogthums Holstein, des Fürstenthums Lübek und der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübek, Oldenburg (in Holstein), Band 1, 1841