Lohe (-Föhrden)


dänisch: Lo (-Førden)

 

Das Dorf Lohe ist Teil der dörflichen Gemeinde DE-24806 Lohe-Föhrden im Amt Hohner Harde, Kreis Rendsburg-Eckernförde. Lohe bildet dabei den östlichen Teil des Gemeindegebietes unter der Bezeichnung Lohe-Föhrden.

 

Lage: 54°20'03.00"N, 9°32'40.00"E (Ortsmitte), Karte:

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Gut zwei Kilometer nördlich dieses Punktes lag Ahrenshorst.

 

Familienforschung

Kirchenbücher (i.d.R. nur vor 1876): Lohe-Föhrden gehört innerhalb der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche zum Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde (vor der Kirchenkreisfusion Kirchenkreis Rendsburg), Kirchengemeinde Hohn. Das zuständige Kirchenbuchamt ist somit das Kirchenkreisbuchamt Rendsburg-Eckernförde in Rendsburg.
Näheres hierzu und zu standesamtlichen Urkunden (ab 01.01.1876) siehe Hilfen und Quellen.

Ob es eine Ortschronik gibt, ist mir nicht bekannt.

 

Aus der Ortsgeschichte

Nennungen Lohe: Laur 1): 1554 up der Loe, 1562 up der Lho (!); Jensen 2): Lohe und 1554 im Amtsregister "Tetinghusen op der Loe"; Lesser 3): Lohe.

Nennungen Föhrden: Laur 1): 1652 Föerde, 1762 Föhrden; Jensen 2): Föhrden; Lesser 3): Föhrden.

 

Deutung des Ortsnamens Loh: 'Loh' ist ein altes, auf indogermanische Wurzeln zurückgehendes Wort für 'Wald, Gehölz, Gebüsch', althochdeutsch lôh. Matthias Lexers Mittelhochdeutsches Handwörterbuch definiert 'lôch, lô' als 'niedriges Holz, Busch'. Im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm 4) (1838 begonnen) findet sich noch eine zweite Deutung, die hier eher nicht in Betracht kommt: Sumpfwiese. Es ist zu beobachten, dass überlieferte Orts- und Flurnamen auf -loh oft mit einer früheren Nutzung als Niederwald einhergehen. Als Niederwald bezeichnet man einen intensiv bewirtschafteten Wald, der nicht dem hohen Herrn als Jagdgebiet, sondern der der Bevölkerung zur Bestreitung des Lebensunterhaltes diente und der sich deshalb nicht zum Hochwald auswachsen konnte. In ihn wurden die Schweine zur Eichelmast getrieben, er lieferte Bau- und Brennholz sowie die Lohe, also die Eichenrinde, die, in Lohmühlen gemahlen, zum Lohgerben benötigt wurde.

Deutung des Ortsnamens Föhrden: Laur 1): Bildung zu mittelniederdeutsch ford = Furt, also etwa "Siedlung bei der Furt/den Furten [über die Sorge]".

 

Jensen 2) führt das Dorf Lohe und das westlich von Lohe gelegene Dorf Föhrden bereits unter einem gemeinsamen Ordnungspunkt auf ("Lohe mit Föhrden" sowie "Lohe nur klein, ... Föhrden nur aus wenigen Häusern bestehend") und zählt sie mit Ahrenshorst und Sorgbrück, die er beide als zu Lohe gehörig bezeichnet, zum Kirchspiel Hohn in der Propstei Hütten (bis 1691 Kirchspiel Kamp, Rendsburg, siehe Hohn). Zu Ahrenshorst nennt er 2 Achtelhufen, zu Sorgbrück 1 Halbhufe und 1 an der Sorge gelegenes Wirtshaus. Zudem zitiert er ein Register von 1664, gemäß dem in Lohe 8 halbe Hufen und 5 Katen gezählt wurden. Außerdem erwähnt er eine Nebenschule in Lohe mit 24 und eine Nebenschule in Föhrden mit 10 Kindern. Auf Föhrden geht er nicht weiter ein, erwähnt aber, dass "zwischen dem Dorf [Lohe] und der Sorg eine Reihe von Sandhügeln" lägen.

 

Lesser 3) zählt das Dorf Lohe separat auf und rechnet es administrativ zur Hohner Harde (bei ihm Hohnerharde) im Amt Hütten, nennt ebenfalls die Schule und gibt zur Größe 5 Halbhufen, 1 Viertelhufe, 3 Achtelhufen und 4 Instenstellen an. Außerdem nennt er als zum Dorf gehörig: 1 Halbhufe Sorgbrück an der Sorge, ein Wirtshaus erwähnt er nicht, 2 Achtelhufen westlich von Sorgbrück namens Ahrenshorst und 2 kleine → Bondenhölzungen namens Liemhorn und Westerham.

Weiter nennt er ein unmittelbar südöstlich an Lohe angrenzendes Loherheide, das er aber als Teil der Kolonistensiedlung Königsbach als zu Hohn gehörig bezeichnet.

Zur Größe des Dorfes Föhrden, das er administrativ ebenfalls zur Hohner Harde im Amt Hütten rechnet, gibt er 1 Fünfachtelhufe, 2 Halbhufen, 1 Viertelhufe und 4 Instenstellen an. Den südöstlichen Teil des Dorfes nenne man Kasknap, eine Instenstelle heiße Fingsthop. Zudem erwähnt er die in einer der Instenstellen untergebrachte Nebenschule und eine kleine, zum Dorf gehörende, in der Nähe von Hohn gelegene Hölzung.

 

Am 01.12.1910 hatte Lohe 264 Einwohner.

 

Verwechslungsmöglichkeiten, Orte gleichen oder ähnlichen Namens

Internetrecherche: Der Ortsname Lohe ist in Deutschland als eigenständiger Ortsname sowie als Ortsnamensvor- oder -zusatz sehr häufig. In Schleswig-Holstein bestehen Verwechslungsmöglichkeiten mit der zu DE-25746 Heide in Dithmarschen gehörenden Gemeinde Lohe-Rickelshof und mit DE-25436 Uetersen-Lohe.

Für die Broderius-Forschung kommt jedoch ausschließlich DE-24806 Lohe-Föhrden in Frage, die anderen Lohes können ausgeschlossen werden (Quelle: Jürgen Groth).

Zu Föhrden gibt es Verwechslungsmöglichkeiten mit DE-25563 Föhrden-Barl und mit DE-07937 Zeulenroda-Triebes-Förthen, DE-46562 Voerde, DE-58256 Ennepetal-Voerde, DE-37696 Marienmünster-Vörden und mit DE-49434 Neuenkirchen-Vörden. Letzteres ist auf Autobahnwegweisern zwischen Osnabrück und Bremen in Wortkombination mit DE-49393 Lohne (Oldenburg) als 'Lohne / Vörden' in Bezug auf Lohe-Föhrden ein besonderer Blickfang. Weitere Verwechslungsmöglichkeiten können sich aus der Wortbedeutung 'Furt' ergeben.

 

Verwechslungsmöglichkeiten mit Orten in Dänemark bestehen zu Lohe (Lo) und Föhrden (Førden) nicht, auf den Färöern findet sich ein kleiner Berg namens Vørðan/Vørdan. In anderen skandinavischen Ländern gibt es Orte namens Lo, Lø- und Førde.

 

Ortsverzeichnisse, Schleswig-Holstein: Laur 1) führt keine weiteren Orte namens Lohe auf, jedoch einige mit Loh- zusammengesetzte Ortsnamen, die keinen Bezug zu DE-24806 Lohe-Föhrden haben. Gleiches gilt für mit Lo- und Loh- gebildete Ortsnamen bei Lesser 3) (siehe aber vorstehend Loherheide) und von Schröder 5). Letzterer nennt jedoch auch folgende Lohes:

Ein Lohe im Kirchspiel Hemmingstedt in Süderdithmarschen, bei dem es sich um das obige DE-25746 Heide- Lohe-Rickelshof handeln muss,

DE-22... Hamburg- Rahlstedt mit einem Ortsteil Lohe - "10 Kathen im Gute Wandsbek, (Königl. Antheils)" -,

DE-24641 Sievershütten mit einer Anbauerstelle namens Lohe,

DE-23617 Stockelsdorf, wo die Schule "auf der sogenannten Lohe" liege,

DE-25436 Uetersen-Lohe, wie oben erwähnt,

DE-2.... Hamburg-Lokstedt, zu dem er ausführt, dass ein Teil der Ortschaft Lokstedt den Namen "an der Lohe" führe,

DE-25462 Rellingen-Egenbüttel, das eine Sechzehntelhufe "auf der Lohe" enthalte, und

DE-2.... Hamburg-Hamm, wo ein Platz in der Nähe der Kirche ebenfalls "auf der Lohe" heiße.

 

Hinsichtlich Föhrden finden sich bei Laur 1) keine weiteren Orte sowie bei Lesser 3) lediglich ein Faurbye (Foerbye) und ein Förl. Von Schröder 5) führt neben DE-25563 Föhrden-Barl ("Föhrden und Barlt, vormals Berle") noch den Ort DE-24220 Flintbek-Voorde ("Fohrde, vormals Vordt") auf.

 

 

Quellen und Literatur

1) Wolfgang Laur, Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. Gottorfer Schriften VIII der Arbeitsgemeinschaft für Landes- und Volkstumsforschung Schleswig, Schleswig 1967

2) Hans Nicolai Andreas Jensen, Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig, Band 3, Flensburg 1841

3) Wilhelm Lesser, Topographie des Herzogthums Schleswig, Band 2, Kiel 1853

4) Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Internetseite der Universität Trier

5) Johannes von Schröder, Topographie des Herzogthums Holstein, des Fürstenthums Lübek und der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübek, Oldenburg (in Holstein), Bände 1 und 2, 1841