Bünsdorf


plattdeutsch: Bünsdörp

dänisch: Bynstorp

 

Die Gemeinde DE-24794 Bünsdorf liegt im Amt Hüttener Berge, Kreis Rendsburg-Eckernförde.

 

Lage: 54°22'08.25"N, 9°44'37.00"E (St. Katharinen ), Karte:

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Familienforschung

Kirchenbücher (i.d.R. nur vor 1876): Bünsdorf ist eine eigenständige Kirchengemeinde und gehört heute innerhalb der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche zum Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde (vor der Kirchenkreisfusion Kirchenkreis Eckernförde). Das zuständige Kirchenbuchamt ist das Kirchenkreisbuchamt Rendsburg-Eckernförde in Rendsburg.
Näheres hierzu und zu standesamtlichen Urkunden (ab 01.01.1876) siehe Erläuterungen, Quellen, Verweise.

Ortschronik: Heinrich Möller, Bünsdorf - Festschrift zur 800-Jahr-Feier, Rendsburg 1990
(Bei der Bestellung nicht mit der Ortschronik von Bühnsdorf bei Bad Segeberg verwechseln.)

 

Aus der Ortsgeschichte

Nennungen: Laur 1): 1190 Bunestorp, 1355 Bunsdorpe; Jensen 2): Bünstorf; Lesser 3): "Bünstorf, vormals Bonstorf".

 

Laur 1) erklärt den Ortsnamen als Bunis (Personenname) Dorf.

 

Im Ort steht die spätromanisch-frühgotische Feldstein-Saalkirche Sankt Katharinen aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die Westwand ist von 1862. Der Altar stammt aus dem mittleren 17. Jahrhundert, die Taufe von 1665, die Kanzel von 1692. Grabsteine: in der Kirche Rönnow 1559, auf dem Friedhof Schlet 1700 und Böhrnsen 170?. 4)

 

1659 brannte die Kirche nieder, alle wesentlichen Kirchenbücher gingen verloren. 1660 wurde sie wieder aufgebaut. 5)

 

Jensen 2) bezeichnet die Einwohner des in der Propstei Hütten liegenden Kirchdorfes Bünsdorf (bei ihm: Bünstorf) als allgemein wohlhabend. Zur Wirtschaft des Ortes macht er lediglich Angaben für die Jahre 1554: 9 Vollhufen und ein Wurthsitzer sowie 1664: 2 Vollhufen und ein Wurthsitzer. Zudem führt er die Distriktschule (des Küsters) mit 112 Kindern auf.

 

Lesser 3) rechnet das Kirchdorf Bünstorf administrativ zur Hüttenharde im Amt Hütten und gibt zu seiner Größe und Wirtschaft an, dass es, außer der Prediger- und Küsterwohnung, 5 Vollhufen, 3 Dreiviertelhufen, 3 Halbhufen, 8 Viertelhufen und 1 Instenstelle enthalte, ferner Armenhaus und Schmiede. Die Größe des Kirchspiels beziffert er auf 1.641 Personen in 318 Familien. Einen Schuldistrikt Bünstorf erwähnt er nur in anderem Zusammenhang, nennt jedoch innerhalb des Kirchspiels Schulen in Bistensee (hier auch Armenhaus), Groß-Wittensee (hier das Armenhaus Saltkuhl sowie die Siedlungen Kirchhorst und Groß-Wittenseeholz, ferner die Stellen Wahrberg und Brandenhorst, zudem die königlichen Gehege Gehagel, Stemoor, Ohldiek, Tannengehege, Hasselhorst, Soehr, Großes Gehege und Dornbrook, schließlich die Hölzung Wahrberg) und Bunge (gemeint ist Holzbunge) mit 2 Instenstellen namens Sande und zudem die ebenfalls hierhin eingepfarrte, zu Bunge (Holzbunge) gehörende Stentener Wassermühle (Stenter-Mühle, Stentenermühle, Stenten). Weiter nennt er als eingepfarrt: die Dörfer Borgstedt, Lehmbeck, Moor (bei ihm Mohr) mit der Krugstelle Schulendamm, Klein-Wittensee mit der Siedlung Freenrade, Steinwarf, Neu Duvenstedt (bei ihm Neuduvenstedt, zum Teil Browall genannt); die adeligen Güter Schirnau (mit einem Teil des Dorfes Steinwarf und den Siedlungen Bauernfeld und - teilweise - Großkoppel) und Steinrade (mit einem weiteren Teil des Dorfes Steinwarf und dem anderen Teil der Siedlung Großkoppel sowie dem Hof Friedrichssteen); die Landstelle Dieksrade.

 

Am 01.12.1910 hatte Bünsdorf 202 Einwohner.

 

Verwechslungsmöglichkeiten, Orte gleichen oder ähnlichen Namens

Internetrecherche: Eine Verwechslung ist mit DE-23845 Bühnsdorf, 7 Kilometer südöstlich von Bad Segeberg leicht möglich und mit DE-24977 Grundhof-Bönstrup bei Flensburg sowie Bønstrup bei Vejle, Dänemark, nicht auszuschließen.

DE-23923 Groß und Klein Bünsdorf sind Stadtteile der Stadt DE-23923 Schönberg in Mecklenburg-Vorpommern.

DE-06246 Schkopau-Bündorf in Sachsen-Anhalt sei der Vollständigkeit halber aufgeführt.

 

Ortsverzeichnisse, Schleswig-Holstein: Laur 1) führt DE-23845 Bühnsdorf und, wie Lesser 3), weitere Orte auf, deren Namen mit Bün- und Bun- beginnen, die jedoch alle keinen Bezug zu Bünsdorf haben. Bei von Schröder 6) ist nur von einer Sage zu lesen, nach der östlich des Dorfes Klein-Schierensee ein Dorf namens Bünstorf gelegen haben soll, von dem noch Reste gefunden würden. Dieses Dorf ist DE-24241 Schierensee, dort gibt es einen Bünstorfer Weg. Angaben zum Ursprung der Sage macht er nicht.

 

 

Quellen und Literatur

1) Wolfgang Laur, Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. Gottorfer Schriften VIII der Arbeitsgemeinschaft für Landes- und Volkstumsforschung Schleswig, Schleswig 1967

2) Hans Nicolai Andreas Jensen, Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig, Band 3, Flensburg 1841

3) Wilhelm Lesser, Topographie des Herzogthums Schleswig, Band 1, Kiel 1853

4) Kunst-Topographie Schleswig-Holstein, 1982

5) Kirchengemeinde Bünsdorf, 18.01.2009

6) Johannes von Schröder, Topographie des Herzogthums Holstein, des Fürstenthums Lübek und der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübek, Oldenburg (in Holstein), Bände 1 und 2, 1841