Süderstapel


dänisch: Sønder Stabel

 

Die Gemeinde DE-25879 Süderstapel liegt im Amt Kropp-Stapelholm, Kreis Schleswig-Flensburg.

 

Lage: 54°20'55.20"N, 9°13'3.90"E (St.-Katharinen-Kirche), Karte:

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Familienforschung

Kirchenbücher (i.d.R. nur vor 1876): Süderstapel ist eine eigenständige Kirchengemeinde und gehört innerhalb der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche zum Kirchenkreis Schleswig-Flensburg (vor der Kirchenkreisfusion Kirchenkreis Schleswig). Das zuständige Kirchenbuchamt ist das Bereichsarchiv Schleswig - Kirchenbuchamt - in Kappeln/Schlei.
Näheres hierzu und zu standesamtlichen Urkunden (ab 01.01.1876) siehe Erläuterungen, Quellen, Verweise.

Ortschronik: Es soll zwei Ortschroniken geben (Quelle: extern> Deutsche Genealogie: Schleswig-Holstein, Stand 1992).

 

Aus der Ortsgeschichte

Nennungen: Laur 1): 1417 in Sinderstapel, 1447 to Stapel, to Suderstapel; Jensen 2): Süderstapel; Lesser 3): Süderstapel.

 

Laur 1) deutet den Ortsnamen als südliche (Süder-) Gerichtssäule (-stapel). Süderstapel war also in alter Zeit Gerichtsort.

 

Süderstapel wurde vermutlich um 1200 gegründet. Die Kirche wurde zum Schutz vor den Dithmarschern als Wehrkirche errichtet und 1402 von diesen abgebrannt. Seit 1500 war Süderstapel Sitz des Holsteiner Landvogts.

 

Sankt Katharinen, Süderstapel. Als Wehrkirche erbaute romanische Feldsteinkirche des 12. und frühen 13. Jahrhunderts.

Der Wehrturm (vgl. Erfde) ist nur vom Kirchenschiff aus erreichbar, der obere Teil wurde nach einem Brand 1876 erneuert. Kanzel 1615, Taufe spätgotisch (15. Jh.), blauer Marmor, aus Namur importiert; Altar 1609. Grabsteine: in der Kirche: Sievers, um 1700 mit Wappen, und im Hof des Ohlsen-Hofes: Odefei † 1568.  4) Fotos vom 26.05.2006

 

Jensen 2) macht zu Wirtschaft und Größe des Kirchdorfs folgende Angaben: 84 volle und 4 halbe Staven, 8 Katen, 16 Freistellen und öffentliche Gebäude, insgesamt 116 Häuser mit (1835) 714 Menschen, darunter Landvogt, Landschreiber, Arzt, Apotheker u.a. Die Bevölkerung des zur Propstei Hütten zählenden Kirchspiels beziffert er auf 2384 Menschen. Zu Schulen macht er keine Angaben, nennt Süderstapel aber einen Schuldistrikt.

 

Lesser 3) nennt Süderstapel ein Kirchdorf auf der hohen Geest an der Eider, welche hier eine Fährstelle hat, und rechnet es administrativ zur Landschaft Stapelholm. Zu Größe und Wirtschaft bestätigt er im Wesentlich Jensens Angaben, formuliert aber etwas unklar: "Das Dorf besteht aus 116 Häusern, 84 vollen und 4 halben Staven, d. h. Stellen, deren Grundstücke unveräußerlich sind, ferner aus 8 Katen und 16 Instenstellen, welche Freistellen heißen; unter den Staven sind 2 sogenannte wüste, und einige in dreiviertel und halbe geteilt." Zudem erwähnt er Korn- und Graupenmühle, Armenhaus und die Schule, an der der Cantor unterrichtet. Als zum Kirchspiel Süderstapel gehörig zählt er auf: die Dörfer Drage (Distriktschule), Norderstapel (Distriktschule mit 2 Lehrern), Seeth (Distriktschule und Wirtshaus), den Milterkoog und den Olde(n)koog, und schließlich die Siedlungsstellen Königstein, Neulandshof bei Friedrichstadt (Neuland), Ziegelhof, Goschenfähre und Steinschleuse. Einschließlich Süderstapel zählt er im Kirchspiel insgesamt 430 Häuser mit 2793 Personen in 578 Familien.

 

Am 01.12.1910 hatte Süderstapel 831 Einwohner.

 

Verwechslungsmöglichkeiten, Orte gleichen oder ähnlichen Namens

Internetrecherche: Der Ortsname Süderstapel ist unverwechselbar, insbesondere gibt es in Dänemark keine Orte gleichen oder ähnlichen Namens.

 

Ortsverzeichnisse, Schleswig-Holstein: Die sonstigen, bei Laur 1), Lesser 3) und von Schröder 5) genannten Orte, deren Namen mit Süder- beginnen, haben keinen Bezug zu Süderstapel.

 

 

Quellen und Literatur

1) Wolfgang Laur, Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. Gottorfer Schriften VIII der Arbeitsgemeinschaft für Landes- und Volkstumsforschung Schleswig, Schleswig 1967

2) Hans Nicolai Andreas Jensen, Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig, Band 3, Flensburg 1841

3) Wilhelm Lesser, Topographie des Herzogthums Schleswig, Band 2, Kiel 1853

4) Kunst-Topographie Schleswig-Holstein, 1982

5) Johannes von Schröder, Topographie des Herzogthums Holstein, des Fürstenthums Lübek und der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübek, Oldenburg (in Holstein), Band 2, 1841