Bargen


dänisch: Bargen

 

Das Dorf Bargen ist ein Ortsteil der Gemeinde DE-24803 Erfde im Amt Kropp-Stapelholm, Kreis Schleswig-Flensburg.

 

Lage: 54°17'60.00"N, 9°16'37.00"E (Ortsmitte), Karte:

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Familienforschung

Kirchenbücher (i.d.R. nur vor 1876): Bargen gehört heute innerhalb der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche zum Kirchenkreis Schleswig-Flensburg (vor der Kirchenkreisfusion Kirchenkreis Schleswig), Kirchengemeinde Erfde. Das zuständige Kirchenbuchamt ist das Bereichsarchiv Schleswig - Kirchenbuchamt - in Kappeln/Schlei.
Näheres hierzu und zu standesamtlichen Urkunden (ab 01.01.1876) siehe Erläuterungen, Quellen, Verweise.

Ob es eine Ortschronik gibt, ist mir nicht bekannt.

 

Aus der Ortsgeschichte

Nennungen: Laur 1): 1447 to Bergen, 1477 Barg, 1470, 1483 und 1561 Bergen, 1589 Bargen, ferner verweist er auf eine Karte von Johannes Mejer aus dem Jahr 1652 mit den Einträgen Bargen, Bergen; Jensen 2): Bargen; Lesser 3) schreibt ausdrücklich: "Bargen (Bergen)" und "Bergen, Name für Bargen".

 

Laur 1) deutet den Ortsnamen als "zu den Bergen" bzw. Siedlung bei den Bergen (Anhöhen).

 

Bei den Bergen handelt es sich um Dünen am Westrand der Erfder Geestinsel unmittelbar an der Eider. Anlässlich der Sturmfluten, die in den vergangenen Jahrhunderten wiederholt in die Niederungen vordrangen, werden die Einwohner Bargens diese erhöhte Lage zu schätzen gewusst haben: siehe Erfde.

 

Jensen 2) zählt Bargen zusammen mit dem unweit südostlich gelegenen Scheppern, die zusammen eine "Commüne" bilden, zum Kirchspiel Erfde in der Propstei Hütten. Zu Größe und Wirtschaft des Ortes gibt er für Bargen 35 Häuser, davon 11 Staven, und für Scheppern 16 Häuser, davon 8 Staven, an und nennt als Einwohnerzahl (1835) 323 Personen. Zudem erwähnt er die im Ort befindliche (Distrikt-) Schule mit 60 Kindern und die Fähre über die Eider.

 

Lesser 3) rechnet das Dorf Bargen administrativ zur Landschaft Stapelholm im Amt Hütten, nennt ebenfalls die Distriktschule und weist darauf hin, dass es "mit dem Dorf Scheppern hinsichtlich der Communalangelegenheiten combinirt" sei und 9 Vollstaven, 1 Zweidrittelstave, 2 Halbstaven, 13 Vollkaten, 2 Halbkaten und 7 Freistellen nebst dem Schulhaus enthalte. Eine der Katen sei zugleich ein Wirtshaus, mit welchem eine Königliche Fähre für Wagen und Fußgänger verbunden sei. Die Größe der Staven bezeichnet er als unterschiedlich, sie richte sich nach der Beschaffenheit des Bodens, im Allgemeinen könne eine Größe von 23 Demat angenommen werden, wogegen zu Katen nur etwa 5 Demat Land gehörten.

 

Am 01.12.1910 hatte Bargen 308 Einwohner (1777: 146).

 

Verwechslungsmöglichkeiten, Orte gleichen oder ähnlichen Namens

Bargen

Internetrecherche: Erfde-Bargen kann in Schleswig-Holstein mit dem nur 16 Kilometer entfernten DE-25776 Rehm-Flehde-Bargen (Dithmarschen) und mit DE-24805 Hamdorf-Bargen verwechselt werden. Weitere schleswig-holsteinische Orte, die mit Erfde-Bargen nichts gemeinsam haben, sind: DE-23813 Blunk-Bargenhöven, , DE-24966 Sörup-Barg, DE-24996 Sterup-Barg,  DE-25704 Bargenstedt mit Bargenstedterfeld und natürlich, im Hinblick auf die mögliche Schreibweise in alten Urkunden, DE-24806 Bargstall und DE-24861 Bergenhusen. Nicht unerwähnt soll DE-25842 Bargum, friesisch Beergem (s.u.), bleiben.

 

Weitere "Bargens" außerhalb Schleswig-Holsteins: DE-26409 Wittmund-Barg, DE-26835 Hesel-Barg, DE-28816 Stuhr-Barken südwestlich von Bremen, DE-74921 Helmstadt-Bargen, DE-78234 Engen-Bargen, der Hof Bargen auf Texel (Niederlande), ein Barg bei 2371 Roelofarendsveen (Niederlande), CH-3282 Bargen/Bern, CH-8233 Bargen/Schaffhausen sowie Bargen im ehemaligen Posener Landkreis und Gutsbezirk Fraustadt und ein Barg bei Forrest City, Arkansas, USA.

 

Bargen ist mit Orten in Dänemark nicht verwechselbar.

 

Ortsverzeichnisse, Schleswig-Holstein: Laur 1) nennt ein verwechselbares Bargen in Norderdithmarschen (DE-25776 Rehm-Flehde-Bargen). Im Übrigen sind die bei ihm aufgelisteten sonstigen, Barg genannten Orte bzw. mit Barg- und Bark- beginnenden Ortsnamen nicht verwechselbar und haben zu Erfde-Bargen keinen Bezug, was auch für Lesser 3), der Erfde-Bargen auch Bergen (s.u.) nennt, und für von Schröder 4) gilt, bei Letzterem mit der Einschränkung, dass sich bei ihm DE-25776 Rehm-Flehde-Bargen unter dem Namen "Bargen, Süder- und Norder-" findet. Eher zufällig fand sich bei von Schröder 4) auch ein Ort namens "Fiefbargen (Viefbargen)" bei Preetz, der seinen Namen von fünf Grabhügeln ("Fünfbergen") hat. Bei Jensen 2), hier aber Band 2 findet sich der Hinweis auf ein Bargen im ehemaligen Amt Bredstedt.

 

Bergen

Verwechslungsmöglichkeiten ergeben sich, weil Erfde-Bargen früher auch Bergen genannt wurde, vgl. Lesser 3).

 

Internetrecherche: DE-24861 Bergenhusen hat mit Erfde-Bargen nichts gemeinsam, weitere Berg(-)-Orte in Schleswig-Holstein ebenfalls nicht. Auf die zahlreichen gleichen bzw. entsprechenden oder ähnlichen Ortsnamen außerhalb Schleswig-Holsteins kann hier nicht eingegangen werden, im Zweifel sollte jedoch eine Ortssuchmaschine zu Hilfe genommen werden.

 

Verwechslungsmöglichkeiten des Ortsnamens Bergen mit Orten in Dänemark scheinen ausgeschlossen werden zu können.

 

Ortsverzeichnisse, Schleswig-Holstein: Laur 1) nennt einige Orte, deren Namen mit Berg- und Berk- beginnen, die aber nicht verwechselbar sind und keinen Bezug zu Erfde-Bargen haben. Jensen 2), hier aber Band 2 und Lesser 3) nennen den Ort DE-25842 Bargum in Klammern auch Bergen (friesisch Beergem)! und Lesser 3) hierzu weiter die Bezeichnung Berg (Bargumer-Berg) für vier Häuser bei Wester-Bargum. Für die übrigen, bei ihm sowie von Schröder 4) aufgelisteten Orte gilt das zu Laur 1) Gesagte.

 

 

Quellen und Literatur

1) Wolfgang Laur, Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. Gottorfer Schriften VIII der Arbeitsgemeinschaft für Landes- und Volkstumsforschung Schleswig, Schleswig 1967

2) Hans Nicolai Andreas Jensen, Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig, Band 3, Flensburg 1841

3) Wilhelm Lesser, Topographie des Herzogthums Schleswig, Band 1, Kiel 1853

4) Johannes von Schröder, Topographie des Herzogthums Holstein, des Fürstenthums Lübek und der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübek, Oldenburg (in Holstein), Band 1, 1841