Steinsieken


plattdeutsch: Steensiek (auch: Steensieken, Steensicken)

dänisch: Stensig

 

Das Dorf DE-24811 Steinsieken ist ein Teil der Gemeinde DE-24811 Owschlag im Amt Hüttener Berge, Kreis Rendsburg-Eckernförde.
Es liegt nur 500 Meter nordwestlich der zu Holzbunge gehörenden Stentener Wassermühle, 1697 - 1699 erbaut, an der noch jungen Sorge.

 

Lage: 54°23'00.00"N, 9°38'44.00"E (Ortsmitte), Karte:

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Familienforschung

Kirchenbücher (i.d.R. nur vor 1876): Owschlag ist eine eigenständige Kirchengemeinde und gehört innerhalb der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche zum Kirchenkreis Schleswig-Flensburg (vor der Kirchenkreisfusion Kirchenkreis Schleswig). Das zuständige Kirchenbuchamt ist das Bereichsarchiv Schleswig - Kirchenbuchamt - in Kappeln/Schlei.
Näheres hierzu und zu standesamtlichen Urkunden (ab 01.01.1876) siehe Erläuterungen, Quellen, Verweise.

Ortschronik: Dr. Manfred Klett, Chronik der Gemeinde Owschlag, Selbstverlag des Amtes Hütten, 1993 (über das Internet beim Amt Hüttener Berge bestellbar; ISBN 3-9802854-2-1).

 

Aus der Ortsgeschichte

Nennungen: Laur 1) führt den Ort nicht auf; Jensen 2): Steensiek und Steinsiek; Lesser 3): Steinsick und Steinsicken; zudem weitere unterschiedliche Schreibweisen, z.B. Steensick, Steensicken, Steensiek, Steensieken, Steinsieck, Steinsiecken.

 

Dem Grundwort Siek liegt das alt-germanische Wasserwort sik zugrunde, das, teils regional verschieden, sumpfige Niederung, Tümpel, Quelle, Rinnsal oder kleiner Bach bedeuten kann. Im Mittelniederdeutschen, etwa von 1300 bis 1600 gesprochen, wurde es als 'schmales Tal mit Wasserrinne' verstanden.

Die Frage ist, wann der Name entstanden sein könnte. Die Ortsnamenforschung hat Orts-, Flur- und Gewässernamen, in denen sik vorkommt oder die hiervon abgeleitet wurden, fast im gesamten germanischen Siedlungsraum, schwerpunktmäßig im südlichen Niedersachsen, in Ostwestfalen und Nordhessen, in den mittelenglischen Grafschaften, im nördlichen Dänemark und in Nordschleswig ermittelt. Allein in Schleswig wurden etwa 40 Namen auf '-sig', der dänischen Variante, gezählt 4). Lesser 3) listete unter dem Namen Siek "ein Haus im Kirchspiel Westerhever" auf, das einer näheren Betrachtung wert wäre, weil die Gegend um Westerhever nach neuestem Stand der Forschung vermutlich ab dem 12. Jahrhundert besiedelt wurde. Dagegen fehlen solche Namen vollständig in den Gebieten der deutschen Ostkolonisation des 9. bis 14. Jahrhunderts, also östlich der Elbe. Die Wissenschaft schließt daraus, dass das Wort sik zu dieser Zeit praktisch nicht mehr produktiv war, also nicht mehr zur Benennung noch namenloser Gewässer benutzt wurde. Für Steinsieken könnte das ein Hinweis auf ein sehr hohes Alter sein - und darauf, dass hier seit alter Zeit kontinuierlich Menschen wohnten, die den Namen weitergaben. 5)

 

Jensen 2) zählt Steinsieken zu Owschlag im Kirchspiel Kropp in der Propstei Gottorf (seit 1927 zur Kirchengemeinde Owschlag) und gibt zur Wirtschaft 1 Voll- und 1 Halbhufe sowie 1 Instenstelle an. Zudem erwähnt er eine im Ort ansässige Nebenschule mit nur "wenigen Kindern".

Lesser 3) rechnet Steinsieken administrativ zur Hüttenharde im Amt Hütten, erwähnt die Schule und zählt 1 Voll- und 1 Halbhufe sowie 6 Instenstellen, eine davon namens Kuhkoppel.

 

Am 01.12.1910 wurden die Einwohner Steinsiekens zu Owschlag gezählt.

 

Verwechslungsmöglichkeiten, Orte gleichen oder ähnlichen Namens

Internetrecherche: Mit Suchmaschinen habe ich insgesamt folgende Orte und Flurbezeichnungen namens Steinsieken oder mit ähnlich geschriebenem Namen gefunden. Die Nummern 2 bis 4 sollten wegen der konkret erscheinenden Angaben in den vorliegenden Familien-Dokumenten ausscheiden, die Möglichkeit eines tradierten Irrtums ist jedoch nicht ausgeschlossen.

Die Nummern 5 bis 9 dürften für die Familienforschung Broderius nicht in Frage kommen.

1) Steinsieken: 54°22'60.00"N,  9°37'60,00"E, DE-24811 Owschlag, SH

2) Steinsieken:  54°23'38,00"N,  9°40'06,00"E, DE-24811 Ahlefeld, SH

3) Steensiek:    54°44'00,00"N,  9°55'00,00"E, DE-24395 Rabenholz, SH

4) Stensig:        56°01'00.00"N,  8°32'60,00"E, Dänemark

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5) Steinsiek:     52°10'60.00"N,  8°43'00,00"E, DE-32584 Löhne-Bischofshagen, NRW

6) Steinsiek:     51°54'39.00"N,  9°02'44,00"E, DE-32825 Blomberg, Lippe, NRW (Acker)

7) Steinsiek:     52°13'30.00"N,  8°55'06,00"E, DE-32457 Porta Westfalica, Minden-Lübbecke, NRW

8) Steinsiek:     52°10'12.00"N,  8°39'27,00"E, DE-32120 Hiddenhausen, Herford, NRW (Acker)

9) Steinsiek:     52°12'36.00"N,  8°33'08,00"E, DE-32257 Bünde-Gewinghausen, Herford, NRW

 

Funde der einzelnen Suchmaschinen (Stand 2008)

 

Suchwort Falling Rain nona.net JewishGen

Google Maps

Steensick - 4, 5 3, 5 3
Steensicken - 1, 4, 5 1 1, 2
Steensieck - 4, 5 3, 5 3
Steensiecken - 1, 4, 5 1 1, 2
Steensiek - 4, 5 3, 5 3
Steensieken - 1, 4, 5 3, 5 1, 2
Steinsick - 4, 5 3, 5 5, 6, 7, 8, 9
Steinsicken - 1, 4, 5 1 1, 2
Steinsieck - 4, 5

3, 5

5, 6, 7, 8, 9
Steinsiecken - 1, 4, 5 1 1, 2
Steinsiek 5 4, 5 3, 5 5, 6, 7, 8, 9
Steinsieken 1 1, 4, 5 1 1, 2
Stensi-, Stensig 4 4

nicht im Suchbereich

4

 

Ortsverzeichnisse, Schleswig-Holstein: Die bei Laur 1), Lesser 3) und von Schröder 6) genannten sonstigen Orte, deren Namen mit Steen- und Stein-, bei den beiden Ersteren auch mit Sten-, beginnen, haben keinen Bezug zu Steinsieken.

 

 

Quellen und Literatur

1) Wolfgang Laur, Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. Gottorfer Schriften VIII der Arbeitsgemeinschaft für Landes- und Volkstumsforschung Schleswig, Schleswig 1967

2) Hans Nicolai Andreas Jensen, Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig, Band 3, Flensburg 1841

3) Wilhelm Lesser, Topographie des Herzogthums Schleswig, Band 2, Kiel 1853

4) Hermann Jellinghaus: Englische und niederdeutsche Ortsnamen, Anglia - Zeitschrift für englische Philologie 20, 1898

5) Literatur: Reallexikon der germanischen Altertumskunde, Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, 1968 - 2007

6) Johannes von Schröder, Topographie des Herzogthums Holstein, des Fürstenthums Lübek und der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübek, Oldenburg (in Holstein), Band 2, 1841