Tetenhusen


dänisch: Tetenhuse

 

Die dörfliche Gemeinde DE-24817 Tetenhusen liegt im Amt Kropp-Stapelholm, Kreis Schleswig-Flensburg.

 

Lage: 54°21'0.00"N, 9°29'59.00"E (Ortsmitte), Karte:

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Familienforschung

Kirchenbücher (i.d.R. nur vor 1876): Tetenhusen gehört innerhalb der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche zum Kirchenkreis Schleswig-Flensburg (vor der Kirchenkreisfusion Kirchenkreis Schleswig), Kirchengemeinde Kropp. Das zuständige Kirchenbuchamt ist das Bereichsarchiv Schleswig - Kirchenbuchamt - in Kappeln/Schlei. 
Näheres hierzu und zu standesamtlichen Urkunden (ab 01.01.1876) siehe Erläuterungen, Quellen, Verweise.

Ob es eine Ortschronik gibt, ist mir nicht bekannt.

 

Aus der Ortsgeschichte

Nennungen: Laur 1): 1447 to Tedinghusen, 1470 Thedenhusen; Jensen 2): Tetenhusen. Laut ihm wurde der Ort früher wie das 1554 im Amtsregister als "Tetinghusen op der Loe" bezeichnete, auf der anderen Seite der Sorge liegende Lohe-Föhrden) Tetinghusen genannt. Lesser 3): Tetenhusen.

 

Laur 1) deutet den Ortsnamen, analog zu Tetenbüll, als eine Bildung aus dem Personennamen Tede und husen = Häuser, also etwa "Tedes Häuser", bzw., mit dem Possessivsuffix -ing in Tetinghusen, als die Häuser von Tedes Sippe.

 

Tetenhusen, das am Schnittpunkt der Sorge und einer alten Heer- und Handelsstraße, dem Ochsenweg, liegt, wurde wohl gut einhundert Jahre vor der ersten urkundlichen Erwähnung (s.o.) gegründet. Es kommt die Frage auf, wie der friesische Name Tede doch ein gutes Stück fernab von Friesland ins Landesinnere gelangen konnte. Man geht davon aus, dass es tatsächlich Friesen waren, die den Ort gründeten, vermutlich solche, die durch die erste, die aldergrötheste Mandrenke 4) von 1362 ihre Heimat verloren hatten und sich daraufhin im Inneren des Landes ansiedelten.

Kurioser Weise befand sich der Ort ursprünglich nicht wie heute am nördlichen, sondern am südlichen Ufer der Sorge. Auf der Flucht vor dem Sand der Binnenwanderdünen wurde das Dorf jedoch auf das nördliche Ufer verlegt. 5)

 

Jensen 2) zählt Tetenhusen zum Kirchspiel Kropp in der Propstei Gottorf und erwähnt die im Ort ansässige Distriktschule (90 Kinder). Zur Wirtschaft des Ortes zitiert er lediglich die Erhebung durch den herzoglichen Hofrat Broder Boysen für Herzog Johann Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf aus dem Jahre 1609, bei der zum Ort 9 volle Hufen gerechnet wurden. Außerdem nennt er das Wirtshaus Feldscheide nördlich Sorgbrücks als zu Tetenhusen gehörig und erwähnt die Viertelhufe Haberland, bei der ehemals eine Zollstätte gewesen sei.

 

Lesser 3) rechnet das Dorf Tetenhusen administrativ zur Kroppharde im Amt Gottorf und zählt 2 Vollhufen, 1 Dreiviertelhufe, 14 Halbhufen, 5 Viertelhufen, 1 Achtelhufe und 10 Katen, wovon er 1 Achtelhufe und 1 Kate als Ausbau Feldscheide bezeichnet, wohl das Wirtshaus, und 1 Viertelhufe dem 1/4 Meile südwestlich gelegenen Ausbau Haberland zuschreibt. Weiter nennt er die Distriktschule und ein Armenhaus.

 

Am 01.12.1910 hatte Tetenhusen 474 Einwohner.

 

Verwechslungsmöglichkeiten, Orte gleichen oder ähnlichen Namens

Internetrecherche: Tetendorf gehört zu DE-29614 Soltau, Tetenhusen ist - auch in seiner dänischen Namensvariante - einmalig und unverwechselbar.

 

Ortsverzeichnisse, Schleswig-Holstein: Die bei Laur 1) und Lesser 3) genannten Orte, deren Namen mit Teten- beginnen, haben keinen Bezug zu Tetenhusen. Bei von Schröder 6) findet sich nichts.

 

 

Quellen und Literatur

1) Wolfgang Laur, Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. Gottorfer Schriften VIII der Arbeitsgemeinschaft für Landes- und Volkstumsforschung Schleswig, Schleswig 1967

2) Hans Nicolai Andreas Jensen, Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig, Band 3, Flensburg 1841

3) Wilhelm Lesser, Topographie des Herzogthums Schleswig, Band 2, Kiel 1853

4) Johannes Jasper: Chronicon Eiderostadense vulgare - oder die gemeine Eiderstedtische Chronik 1105 - 1547, St. Peter-Ording 1977

5) Martin Becker, Gert Kaster, Kulturlandschaft Eider - Treene - Sorge, Neumünster 2005

6) Johannes von Schröder, Topographie des Herzogthums Holstein, des Fürstenthums Lübek und der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübek, Oldenburg (in Holstein), Band 2, 1841